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Michael Kuhn – Arguing about theories and political opinions

Corona Virus 3: Was Staaten in ihrem „Krieg gegen das Virus“ machen – wie immer sind Patienten Nr.1 der Staat selber und Nr. 2 die Wirtschaft

Dann kommen die Maßnahmen und wenn man die sich anschaut, versteht man auch was es heißt einen Krieg gegen ein Virus auszurufen und zu führen und warum die Politik sich dafür irgendwie zu Recht als Feldherr gegenüber  den und gegen die Bürger präsentiert. 

Denn wenn man sich diese Maßnahmen anschaut, dann versteht man auch, warum die Klarstellungen, über welche Frage nachgedacht werden darf und über welche nicht und was man sich dabei denken soll, zwar hilfreich sind, jedenfalls für die Politik, und es gut ist für die Politik, wenn die Bürger das auch so sehen, aber es ist auch klar, warum sich die Politik bei den praktischen Maßnahmen, die Staaten ergreifen, diese sich dann doch auf Maßnahmen, die aus Arsenal des Kriegsrecht stammen, verlassen, und nicht aufs Argumentieren.

Wenn man sich die Maßnahmen anschaut, versteht man nämlich schnell, wie und warum aus der Bekämpfung einer Krankheit ein Krieg wird, welche Maßnahmen dieser Krieg ergreift und auch warum sich Politiker im Bekämpfen von Krankheiten als Feldherren im Krieg nicht nur aufführen, sondern auch tatsächlich so auftreten und handeln.  

Schaut man sich diese Maßnahmen an und stellt sich mal die Frage, wer aus der Sicht dieser helfenden Feldherren ihre fürsorgliche Hilfe am meisten braucht und misst die Beantwortung dieser Frage an dem Kriterium, an dem in unserer Gesellschaft, jedenfalls von der Politik, alles gemessen wird, was ihr wertvoll ist, also daran, wieviel der Staat sich seine Fürsorge für wen kosten lässt, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass der größte Fürsorgefall  zu allererst der Staat selber und dann die Wirtschaft ist und der normale Bürger, der von der Arbeit lebt, auch hier in dieser Rangliste der Wertschätzung ein Nichts ist, das dem Staat nur wie immer zur Last fällt.

Ganz oben auf der Liste der vor dem Virus zu schützenden Opfer –  steht also der Staat selbst, der, so sieht er das und so hat er es eingerichtet, allen aus ihrer Not hilft und deswegen zuallererst und mit allen Mitteln, die er hat,  geschützt werden muss. Also greift der Finanzminister in seine Tasche und zaubert Gelder aus der Tasche, mit denen ohne jede Rücksicht auf Verschuldung und ähnliches Gedöns,  der Staat auf einmal alles finanzieren kann was er machen will.  Man erinnert sich noch an gestern: Kein Geld da für Arme, Kranke, Schwache, Kinder, Familien, also niemand, wir müssen sparen.  Jetzt muss der Staat gerettet werden. Dazu gehört unter anderem auch Geld für seine Gesundheitspolitik. Wer wann die Schulden bezahlt, interessiert nicht, der Staat sicher nicht, der macht dann wie immer neue Schulden um die alten abzuzahlen. Der kann das, andere nicht, jedenfalls nicht die, die von Arbeit leben. Bei denen sieht der Kreditrahmen weniger grenzenlos aus.

Das Gesundheitswesen ist ein Fürsorgefall, weil das wie gesagt auf Geschäft getrimmt worden ist, und das bedeutet, mit dem Gesundheitswesen trotz all der ungeplante Corona Patienten,  mit denen das sich jetzt rumschlagen muss und mit denen weniger Kohle zu machen geht, auch weiterhin mit dem Gesundheitswesen Geschäfte wie bisher zu machen.  Dieses Gesundheitswesen leidet an den Corona Patienten, weil es mit denen kein Geschäft zu machen ist. Also muss dem Gesundheitswesen geholfen werden: Gesundheitswesen, hört sich so fürsorglicher an, so heißt das Kapital, das mit der Gesundheit von Leuten ein dickes Geschäft macht, und weil dieses mit den falschen Krankheiten wie den Corona Patienten  keine Geschäfte machen kann, zahlt – ein aktuelles Beispiel aus Deutschland – der Staat den Geschäftsleuten, die ihr Geld mit Operationen machen, die jetzt leider ausfallen müssen, mal eben 8Milliarden Euro als Kompensation für entgangene Geschäfte mit den Krankheiten, mit denen sich richtig Kohle machen lässt.  Das ganze mal anders zu organisieren, ist für Finanzminister das absurdeste, was sich vielleicht Kranke vorstellen mögen, schließlich leben wir nicht im Sozialismus oder sowas, da rennen ja gleich alle Investoren weg. So geht es zu im staatlichen Gesundheitswesen: werdet krank Leute, heißt es hier wie immer, aber bitte die richtigen Krankheiten, die sich fürs geschäftige Gesundheitswesen lohnen, sonst wird das staatliche Gesundheitswesen zum Fürsorgefall für die staatliche Gesundheitspolitik im Krieg gegen das Virus. Also auch hier, Geld reinstecken für die Krankheitsindustrie, also auch hier, wie immer.

Dann nach dem Staat, steht ganz oben auf der Liste der am meisten gefährdeten potentiellen Opfer „unsere Wirtschaft“, die die nicht ins Gesundheitswesen investiert, die ist ja schon bedient worden. Von denen, von der „Wirtschaft“, so heißen die,  sind wir alle abhängig und deswegen muss vor allem sichergestellt werden, dass die „Wirtschaft“ weiterläuft.  Die wird erst mal mit Geld ohne Ende vollgepumpt, damit sich für die das Wirtschaften wie bisher lohnt , das heißt damit die, die alles besitzen was wir haben,  ihr Geld in die Wirtschaft stecken, also weiter produzieren und verkaufen, denn wenn die nicht produzieren und verkaufen, weil es sich für die nicht lohnt, gibt’s es null und gar nichts für niemand. So ist das eben im Kapitalismus. Alle Sorgen um ihr Geld und die Vorbehalte, die diese Leute namens Investoren haben, ihr Geld „bei uns“ zu investieren, werden mit den großzügigsten Krediten, die das Land je gesehen hat, ausgeräumt. Also auch hier  schon wieder alles wie immer.

Die normalen Leute, die auch sonst Tag für Tag arbeiten gehen – gehen weiter arbeiten, Ansteckung hin oder her, weil sonst die Wirtschaft kaputt geht, und ohne die geht gar nichts. Und dass die Wirtschaft läuft, das heißt nun mal in dieser Wirtschaft, dass am Ende wie immer das Geschäft der Inverstoren rauskommt und wenn nicht, dann läuft in dieser Wirtschaft nichts und die Menschen kriegen gar nichts. Deswegen erhält die Wirtschaft nicht nur Kredite frei Haus, sondern auch Geld, dass sie trotz aller Probleme, wenn es aus allen möglichen Gründen nicht läuft und es zu Engpässen kommt an ihre Beschäftigten weiterreicht, damit die Weiterbezahlung der Beschäftigten den Investoren nicht auf die Kasse schlägt. Denen, den Beschäftigten, das direkt zu zahlen, kommt nicht in Betracht, weil die sonst natürlich nicht zur Arbeit gehen würden. Da ist Geschick gefragt, aber dieses Geschick ist das Geschick, das Politiker bestens beherrschen. Und die Gewerkschaften haben dieses Geschick genau wie die Politiker: In Deutschland wurde gerade ziemlich unbemerkt ein neuer Tarifabschluss der größten Gewerkschaft in Deutschland abgeschlossen mit einer Lohnerhöhung von NULL Prozent. Warum? Weil, so die Begründung der Gewerkschaft, wir die deutsche Wirtschaft in Zeiten der Coronakrise schützen müssen, und die schützt man vor Krisen wie immer am besten damit, dass die Arbeiter viel arbeiten und wenig verdienen. Wie immer. Das mag die Wirtschaft und das wissen auch die Gewerkschaften. Natürlich wissen auch Gewerkschafter, was noch so alles an Problemen auf Arbeitnehmer zukommen wird,  aber ohne die Bedienung der Interessen der Wirtschaft geht im Kapitalismus gar nichts und das gilt daher umso mehr in Krieg gegen den Virus. Also macht das die Gewerkschaft und leistet so ihren Beitrag zum Krieg gegen das Virus. Auch hier also alles genauso wie immer.

Und dann, nachdem Patient Nr. 1, der Staat und Patient Nr. 2, die Wirtschaft, gerettet sind, kriegt diese Wirtschaft  noch ihren ganz großen Auftritt, Patient Nr. 1, der Staat, hat ihn ja 24 Stunden täglich. Jetzt, wo das Geschäft aller Zeiten mit Pillen gegen Corona winkt, jetzt investieren sie dann doch in eine Medizin gegen den Virus. Wir tun unser Bestes, damit ihr alle möglichst schnell an eure Pillen kommt, verkünden sie per persönlichem Statement über alle Kanäle, allen voran und jedem bekannt der Gönner Bill Gates, der jetzt auch in Pillen gegen CONVID 19 investiert hat – natürlich nicht um sich, klar, er hat ja genug, sondern um der Menschheit zu helfen. Der Bürger darf unsere Wirtschaft und ganz persönlich seine Kapitalisten als von Gott gesandte Gönner bejubeln. Eigentlich auch wie immer. Dankbarkeit für die Kapitalisten dafür uns mit Arbeitsplätzen zu versorgen, das ist immer so, dafür und nur dafür geben sie ihr ganzen Geld aus, also auch immer für „uns“ und jetzt versorgen sie uns auch noch mit Medikamenten, falls wir uns doch bei der Arbeit oder sonstwo das Virus einfangen. Kommt einem auch bekannt vor.


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